Auch schwierige Tage haben helle Momente

Die letzten Tage waren nicht ganz einfach für mich. Am Wochenende ist eine unverhorgesehene Situation eingetreten, die im Innen ganz viel emotionales Chaos ausgelöst hat. Dabei wurden jede Menge alte Gefühle an die Oberfläche gespült. Abhängigkeit, Macht- und Kontrollverlust, Hilflosigkeit und Ohnmacht. Dazwischen noch Ärger und Angst. Dementsprechend war ich am Sonntag ziemlich durch den Wind. Und trotzdem ist es mir auch gelungen, die Gedanken und Gefühle sicher wegzupacken, so dass ich einigermaßen gut durch die nächsten beiden Tage gekommen bin.

Vorgestern habe ich mir dann bewusst Zeit genommen, um das Weggepackte hervorzuholen und rausfließen zu lassen. Das war so gar nicht einfach. Ich musste mich schon ein wenig zwingen, noch einmal genauer hinzuschauen. Aber im Nachhinein hat es unglaublich gut getan. Die Worte sind auf Papier. Der Kopf darf etwas freier sein. Und ich habe ein bisschen mehr Klarheit erlangen können. Leider hat mich dann ein Anruf gestern Abend emotional wieder ein Stück zurückgeworfen. Meine Nacht war nicht sehr entspannend.

Und obwohl mein Tag heute im wahrsten Sinne des Wortes verdammt ’schwer‘ ist, habe ich es geschafft, eine kleine Runde um unseren See zu drehen. Kalte Luft. Schnatternde Enten. Kreischende Möwen. Letztes Blätterrascheln. Kurze Sonnenstrahlmomente. Dazwischen ICH.

Und während ich dort laufe, wird mir bewusst, wie gut ich doch mit der aktuellen Situation umgehe. Trotz all dem inneren Chaos, das sich teilweise als kaum noch aushaltbar anfühlt, bin ich nicht in alte Verhaltensweisen gefallen. Keine Aggression mit erpresserischen Drohungen. Kein großartiges dysfunktionales Verhalten. Sondern der Versuch, mit der gesunden, erwachsenen Annie eine Lösung für das ganze innere Team zu finden. Und ich denke darauf darf ich wirklich ein bisschen stolz sein!

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