Ratloses Ich
Borderline, Depression

Ratloses Ich

Mir geht es nicht gut.

Woran ich das merke??

Ich stopfe mir viel zu viel ungesundes Essen rein – am liebsten Süßes; ich bin noch erschöpfter als gewöhnlich; ich möchte den ganzen Tag ausblenden – die Antriebslosigkeit nicht spüren müssen. Wenn ich mich dann doch für etwas aufraffen kann, schmerzt mein Rücken. Ich bin ein einziger innerer Widerspruch.

Zur Zeit fühlt es sich an, als stünde ich an einem Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht und ich nur enttäuschen kann. Ich möchte vertraute Menschen um mich haben, gleichzeitig fürchte ich mich zurückgestoßen zu werden.

Menschen nähern sich mir an und ich fliehe…. oder klammere – beides ohne wirklich zufrieden zu sein. Und genau die Menschen, von denen ich denke, sie könnten mir ein vertrautes Gefühl geben, werde ich verlassen… oder sie bleiben unerreichbar. Erwarte ich zu viel? Beeinflusse ich unbewusst meine Beziehungen, so dass sie mich ‚verlassen‘ MÜSSEN?

In meinem Kopf ist mir völlig klar, dass mich kein Mensch aus meinem Leben ‚erretten‘ kann. Meine Gefühle entstehen durch meine Gedanken in mir selbst. Nur ich kann meine Sehnsucht nach Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit stillen. Ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll…

18 Gedanken zu „Ratloses Ich“

  1. Ich wünsche dir, dass du liebe Menschen findest, die dich verstehen und denen du vertrauen kannst. Es gibt immer Licht am Ende des Tunnels. Diese Gewissheit wünsche ich dir von Herzen.
    Liebe Grüße
    Christiane

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  2. Mir geht es manchmal ähnlich. Vor allem, wenn es um die Liebe geht. Eine lange Geschichte… gerade habe ich wieder eine Katastrophe gelandet. Ich glaube nicht, dass Du Menschen so beeinflusst, dass sie Dich verlassen müssen. Aber vielleicht bräuchtest Du manchmal von anderen mehr, als sie geben können und dann nehmen sie intuitiv eine Position mit mehr Abstand ein?

    Vielleicht ein nützlicher Gedanke: Es gibt doch immer Menschen, die zu einem stehen. Auch wenn sie gerade keine Zeit haben, in ihrem eigenen Mist stecken, oder sonstwas. Die gehen nicht einfach weg.

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    1. Lieber H-J-P,
      ich bin ehrlich gesagt nicht so sicher, ob ich die Menschen wirklich nicht manipuliere. Um mich herum gibt es Menschen, nur es fühlt sich nicht vertraut genug an. Keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Es ist als wäre ich fremd und niemand wird es schaffen mich wirklich zufrieden zu stellen.
      Annie

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  3. So schön in Worte gefasst. Ich kann mich gerade sehr gut darain wiederfinden, was du über das zu viel ungesundes Essen als Kompensierungsversuch schreibst, aber vor allem über die Erkenntniss, dass nur man selbst sich wirklich retten kann. Man muss es sich wert sein.

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    1. Weißt du, wie man an diesen Punkt kommt, Nelia? Wie kann man sich selbst wert genug sein und den kindlichen Wunsch nach Rettung stillen? Ich bin noch auf der Suche…

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      1. Das wüsste ich auch so gern …
        Ich versuche, mir selbst Mut zu machen und mir gut zuzureden, aber es ist schwer.

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  4. Hallo Annie,
    ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft, damit du as diesem ‚Loch‘ wieder herauskommst und verständnisvolle Menschen, die sich nicht zurückstoßen lassen.
    Ja, jeder von uns hat so viel gelernt seit seiner Diagnose Depression und doch kann man mit all dem Wissen oft nicht verhindern, dass man wieder an so einen Punkt kommt, an dem man verzweifelt ist. Auch mir passiert das immer wieder einmal. Ich kann dir verstehenm Fühle und Hoffe mit dir, dass dur bald wieder Gänseblümchen sammeln kannst.

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    1. Lieber Axel,
      auch dir danke für deine netten Worte. Ich denke genau wie du, dass wir immer wieder an diese Punkte im Leben kommen. Die Frage ist, wie wir damit umgehen und was wir aktiv machen können. Ich fühle mich sehr schnell fremdbestimmt und verliere aus den Augen, was ich wirklich machen kann.
      Annie

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  5. Diesen Wunsch, „gerettet“ zu werden, aber gleichzeitig zu wissen, dass man das nur selbst machen kann… Kenne ich auch sehr gut 😦

    Ich wünsche dir viel Kraft, dass du einen Weg für dich findest, mit diesem Widerspruch umzugehen.

    Alles Liebe,

    Alice

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    1. Dankeschön liebe Alice. Es ist irre, dass wir es kopfmäßig wissen, aber der innere Wunsch so stark ist, dass wir trotzdem daran festhalten. Ist das unser kindliche Ich??

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  6. Hallo Annie,

    wünsche Dir von ganzem Herzen einen guten Weg zur Rettung.
    Und verständnisvolle Mitmenschen auf dem Weg. Ich wünsch Dir die Power, den Weg gehen zu können.

    Manchmal muss man sich selbst wieder von sich überzeugen.
    Schon mal probiert, Deinem Spiegelbild morgens zu sagen, dass Du es gerne hast? Sag der Person im Spiegel doch mal, wie wertvoll sie ist.
    Und lass Dir von ihr bestätigen, dass Du recht hast.

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    1. Lieber Hans,
      ich wünsche dir wunderschöne, ruhige Weihnachtstage! Die Sache mit dem Spiegel finde ich extrem schwer, weil ich mir dabei sehr lächerlich vorkomme. Vielleicht ist es eine Übungssache, bis es zur Gewohnheit wird und ich mir selbst glauben kann?!
      Annie

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