Leben

Energie aufladen

Ich weiß jetzt, was mir die letzten drei Jahre gefehlt hat und für das Aufladen meiner seelischen Akkus absolut notwendig ist. Auf Konzerte gehen! Tanzen, schwitzen, die Hände totklatschen und singen bis die Stimme fast versagt! Hach, wenn ich an die letzten Tage zurückdenke, zehre ich emotional noch immer davon, obwohl mein Körper alles andere als glücklich ist. Die Zeiten, in denen ich beschwerdefrei abfeiern konnte, sind vorbei. Schließlich werde ich auch nicht jünger 😉

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich mir Anfang des Jahres dabei gedacht habe, für zwei aufeinanderfolgende Tage Konzerttickets zu kaufen. Von der Angst, mich mit Corona anzustecken mal abgesehen, war mir natürlich klar, dass es sicherlich anstrengend wird. Und auch, dass die Migräne mir eventuell einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Damals wusste ich allerdings noch nicht, wie heftig meine Schmerzen sich im Laufe des Sommers entwickeln würden. Tatsächlich war es auch bis zum ersten Konzerttag gar nicht sicher, ob ich überhaupt auf eins der Konzerte werde gehen können. Eine heftige Migräneattacke hatte mich zu Beginn der Woche wieder einmal ausgeknockt. Ich versuchte, Kompromisse zu finden und mich auch schon mit dem Gedanken anzufreunden, dass alles ins Wasser fallen könnte. Einen Tag vor dem ersten Konzert beschloss ich schweren Herzens, eine der Karten abzugeben.

Dann kam aber doch alles ganz anders! So kurzfristig habe ich niemanden für die Karte finden können. Also habe ich drei Stunden vor dem Beginn des ersten Konzerts entschieden, trotz schmerzgeplagtem Nacken einfach selbst hinzufahren. Heimgehen ist ja jederzeit möglich. Keiner zwingt mich bis zum Ende zu bleiben. Und was soll ich sagen?! Ich habe es nicht bereut!!! Obwohl ich durch die Menschen und die Hitze (an diesem Tag waren es 32 Grad) schon überfordert gewesen bin, haben mich die ersten Songs direkt in andere Sphären katapultiert! Ich war völlig in meinem Element! Am Ende des Abends war meine Kleidung durchgeschwitzt, mein Füße wund und ich sehr, sehr glücklich! Ich glaube ich hatte ein Dauergrinsen unter meiner Maske 😊

Nun, wenn dieses erste Konzert schon gigangtisch war, dann war das zweite eine wahre Explosion. Bereits bei den ersten Takten schoss die Stimmung im Zelt dermaßen in die Höhe, so dass gar nichts anderes übrig blieb, als mitgerissen zu werden. Der müde Körper und die anfängliche Unlust waren von jetzt auf gleich verschwunden. Ich habe geklatscht, getanzt und gesungen als gäbe es keinen Morgen. Leider vergingen die zwei Stunden viel, viel zu schnell!

Ich brauche Konzerte wie die Luft zum Atmen! Das war schon immer so. Ich musste es mir nur wieder in Erinnerung rufen. Auf Konzerten kann ich abschalten, aufladen, mich von der Musik tragen lassen und mehr denn je im Augenblick leben. Auch wenn ich sonst arge Probleme mit größeren Menschengruppen habe, macht es mir dort absolut gar nichts aus. Es ist als würde mich eine riesige Welle von all meinen Ängsten wegspülen.

Die einzige Sorge, die gerade zurückbleibt, ist, dass ich mich mit Corona angesteckt haben könnte. Ich habe zwar als eine der Wenigen an beiden Tagen eine ffp2 Maske getragen, aber das Risiko ist in einem engen Zelt, in dem alle singen und jubeln schon enorm groß. Mir bleibt jedoch nichts anderes übrig als abzuwarten.

Mein Fazit: Jede einzelne körperliche Strapaze war ihr Hundertfaches wert! Jetzt spare ich auf den nächsten Sommer, denn ich werde nicht noch einmal drei Jahre warten 🙂

Revolverheld in Aktion (leider sind die Bilder aufgrund der Entfernung nicht scharf)
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