Ich mache mir mal wieder selbst viel zu viel (unnötigen) Stress. Diese Woche habe ich echt viele Termine, für die ich aus dem Haus muss. Volle Bahnen, volle Stadt – überall zu viele Menschen. Das kostet mich ne Menge Kraft. Und dann sitzt mir auch noch ständig mein Herr Kritiker im Nacken. Wegen des Haushalts…
Heute nölt er schon den ganzen Tag herum.
In der Küche fliegen die Krümel auf der Arbeitsplatte rum, der Boden ist voller Wasserflecke und das Bad müsste auch mal wieder geputzt werden! Was soll bloß die neue Betreuerin morgen denken?
Mir ist klar, dass meine Betreuerin gar nicht erwartet, eine perfekt aufgeräumte Wohnung vorzufinden. Wir wollen ja schließlich nicht vom Boden essen sondern uns kennenlernen. Ein gegenseitiges Beschnuppern. Ein Zeigen meines gewöhnlichen Alltags. Und dazu gehört nun mal auch meine Wohnung, wie sie eben gerade ist. Nämlich in einem durchaus akzeptablen Zustand!
Lieber Herr Kritiker, ich weiß, dass du mich auf eine gewisse Weise beschützen möchtest. Aber das brauchst du gar nicht! Oder eher gesagt: nicht mehr! Du darfst mir gerne deine Meinung mitteilen, aber ich, die gesunde Erwachsene, treffe die Entscheidungen und übernehme die Verantwortung. Denn ich bin jetzt für unser (inneres) Team zuständig. Und vielleicht kannst du versuchen, mir ein klitzekleines Bisschen zu vertrauen.
Misstraut der Innere Kritiker Dir oder der Welt? Ich hätte bei meinem jetzt gesagt, dass er der Welt misstraut, deshalb finde ich es interessant, dass Du das anders formuliert hast.
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Das ist eine gute Frage 🤔 ich vermute fast Beides. Er misstraut sowieso erstmal anderen Menschen, aber auch mir. Ich habe sehr lange keine Verantwortung für mich selbst übernommen. Das heißt, sobald ich in eine Krise gekommen bin, habe ich mich als ‚gesunde Erwachsene‘ zurückgezogen und war ohnmächtig, gute Entscheidungen zu treffen. Ich merke gerade, dass das echt schwer zu erklären ist.
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