Borderline, Innere Anteile

Null-Bock-Toleranz

Heute habe ich mir erlaubt, einen richtig faulen Sonntag zu machen. Natürlich nicht ohne Gegrummel aus dem Innen. Mein Kritiker nörgelt, dass ich doch diese Woche das Bad putzen wollte. Immerhin sei doch ‚Badezimmerwoche‘ gewesen und das Bad immernoch nicht geputzt. Ja, lieber Herr Kritiker, manchmal darf ich vom Plan abweichen. Einfach, weil ich es kann 😎 und weil ich diesen ruhigen Tag gerade brauche.

Mein Körper ist müde. Durch das frühere Aufstehen, bekomme ich weniger Schlaf als ich brauche. Am Freitag Nachmittag konnte ich mich dann nicht mehr wach halten. Egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, meine Augen offen zu halten, sie fielen einfach zu. Dafür habe ich es aber bis dahin geschafft, jeden Tag vor 12 Uhr aus dem Bett zu sein. Das macht mich sogar etwas stolz. Leider befällt mich vor dem Einschlafen, immer noch diese innere Unruhe und Angst vor der Nacht. Und selbst geführte Schlafmediationen bringen nur wenig Entspannung rein. Trotzdem gilt: WEITERMACHEN! Für einen besseren Schlafrhythmus!

So; weil mir die Woche bereits endlos weit weg erscheint, belasse ich es heute dabei.

Halt! Stop! Eine Sache noch! Wir sollten von unserer Skillsgruppe aus das Emotionssurfing üben. Alleine. Zu Hause. Die Aufgabe fand ich recht ähm ‚ambitioniert‘. Wenn ich es nicht schon in der Klinik mit meiner Bezugstherapeutin geübt hätte, wäre das für mich absolut unmöglich gewesen. Meine alte DBT-Therapeutin meinte mal, das Emotionssurfing sei die Königsdisziplin der Emotionsskills. Ich habe es schließlich bei meiner Zahnärztin ausprobiert. Wie ein Profi surfte ich meine Angstwellen ab 🏄🏻‍♀️. Ich bin echt überrascht, dass es so gut geklappt hat. Vermutlich lag es auch daran, dass ich mir vor dem Termin genauestens überlegt habe, was ich tun kann, wenn die Angst auf dem Zahnarztstuhl zu groß wird. Ein guter Plan macht eben viel aus! Außerdem üben, üben, üben!


Emotionssurfing

1. Tritt innerlich einen Schritt zurück
2. Benenne das Gefühl (wenn du es kannst)
3. Wie stark ist es? (0-100)
4. Was kannst du in deinem Körper spüren? Nur beobachten, nicht bewerten!
5. Was denkst du gerade? Nur beobachten, nicht bewerten!
6. Was möchtest du jetzt in diesem Moment am liebsten tun?
7. Mit dem Gefühl atmen und folgenden Satz denken/sagen
8. „Ich habe ein Gefühl, ich bin nicht das Gefühl“
9. Beginn wieder von vorne!
(vgl. Bohus/Wolf, Interaktives Therapieprogramm für Borderline-Patienten, Schattauer Verlag 2009)

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3 Gedanken zu „Null-Bock-Toleranz“

  1. Sehr gut, dass du dich Herrn Kritiker entgegen gestellt hast 🙂

    Vielleicht hilft dir Neurexan bei der Unruhe vor dem Schlafengehen, sie machen gut müde. Oder Rescue- Tropfen 🙂 ein Versuch wäre es wert.

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    1. Hallo Lynn,
      war dein Kritiker heute wenigstens ruhig? Ich wünsche es dir!

      Ich habe zum Schlafen noch Promethazin, was ich jedoch nur als allerletzte Lösung nehme. Wenn es absolut gar nicht geht. Ansonsten heißt es dranbleiben. Früher aufstehen und auf die Müdigkeit am Abend hoffen.

      Grüße von Annie

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      1. Hej Annie 🙂
        danke der Nachfrage. Gestern hatte ich ihn ganz gut im Griff, ja. Habe aber auch etwas für die Abschlussarbeit getan, da hält sich der Kritiker ja generell etwas zurück 🙂

        Ich drücke dir die Daumen, dass das klappt!!

        Liebe Grüße, Lynn

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