Borderline

Kein Zutrauen

Manchmal denke ich, dass ich ‚einfach‘ nur eine Entscheidung treffen und ins Handeln kommen muss, damit mein Leben anders wird – besser wird. Natürlich ist das zu kurz gedacht. Hinter jeder Entscheidung stecken Gefühle, Gedanken und vor allem Zweifel. Zweifel an der Entscheidung selbst und Zweifel an mir.

Es gibt jedoch diese Tage, an denen ich voller positiver Energie eine Idee nach der nächsten entwickele. Ideen, die mich in genau diesem Augenblick total begeistern. Aber auch zu 99,99% niemals umgesetzt werden, weil sie am nächsten Tag schon wieder unwichtig geworden sind. Oder eher unvorstellbar?! Unerreichbar?!

An Ideen mangelte es mir eigentlich noch nie. Egal, worum es geht, ich habe meist einen Einfall, was ich tun könnte. Wie ich eine Situation verändern könnte. Nur leider fehlt mir der Mut zum Handeln. Etwas wagen. Vielleicht, weil ich in meinem Kopf ein Idealbild entwickele, was ich niemals werde erreichen können. Idealisieren als Täuschung meiner Selbst. Eine Erklärung, wieso ich am nächsten Tag, jedes Vorhaben wieder vollkommen abwerte.

Was mich daran am allermeisten ärgert, ist die Tatsache, dass Andere ähnliche Ideen haben. Nur werfen sie die Flinte nicht so schnell ins Korn wie ich. Sie probieren aus, sie setzen um – sie kommen ins Handeln! Und sollte dabei auch noch ein von außen perfektes Bild des Erfolgs entstehen, dann zerreißt es mich schier vor Wut und Enttäschung. Ich fühle mich dann auf seltsame Art und Weise betrogen.

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2 Gedanken zu „Kein Zutrauen“

  1. Hallo, ich lese deinen Blog schon eine Weile und mir fällt auf, dass du dir großen Druck machst, ins Handeln zu kommen. Ich kenne das aus einer anderen Situation- meiner ersten Zeit als junge Mutter. Ich wollte perfekt sein – was mir nicht gelang- und wurde immer angespannter und immer gestresster. Das hat mich in eine Depression getrieben, ich musste mich schließlich stationär behandeln lassen. Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube, dass deine Blockade deinen hohen Anspruch als Grund hat. Und nicht deine vermeintliche Antriebsschwäche die Ursache ist – das ist eine Folge des übertriebenen Anspruchs. Druck erzeugt Resignation und führt in die Passivität und in das Aussitzen. Aktivität entsteht nicht durch einen überaktiven Antreiber, allein das Dagegenhalten zur Selbstkritik frisst schon einen Großteil an Energie. Glaube du bist durch das zunehmende Zulassen der Inaktivität auf einem gar nicht so schlechten Weg. Wenn du es auch innerlich als Ruhephase der Heilung akzeptieren kannst, statt dich zu wehren, kann es eine Schlüsselphase für dich werden. Alles Gute dir!

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    1. Liebe F. S., du hast Recht. Mein Antreiber ist sehr laut und hält mich gleichzeitig davon ab, überhaupt in Aktion zu gehen. Ich würde mir wünschen, dass ich mir einfach etwas mehr zutraue. Ausprobieren, ganz ohne Druck und dem Gefühl der Sinnlosigkeit. Ganz lieben Dank für deine Worte!
      Annie

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