Depression

Suizid geht uns alle an

Heute ist Welttag der Suizidprävention. Suizid – ein Thema, über das noch viel zu wenig gesprochen wird. Dabei nehmen sich jährlich ca. 10.000 Menschen das Leben und ca. 100.000 versuchen es vorzeitig zu beenden.

All ihr wundervollen Seelen, die ihr gerade keinen Ausweg seht, holt euch Hilfe! Vertraut euch an! Redet! Egal ob mit der Familie, mit Freunden, Arbeitskollegen, der Telefonseelsorge oder dem Pfarrer. Bleibt nicht allein!

An alle Anderen: Hört zu, seid da, nehmt ernst! Keiner äußert aus einer Laune heraus, dass er/sie nicht mehr leben möchte. Dahinter steckt eine große Verzweiflung und nicht selten eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Lasst die Betroffenen nicht alleine! Unterstützt sie, Hilfe zu bekommen! Und achtet dabei genauso gut auf euch selbst.

Mich begleiten in diesem Jahr seit langer Zeit wieder häufiger Suizidgedanken. Es ist ein Thema, über das ich ungern öffentlich spreche. Wenn ich mitten im Loch sitze, sehe ich absolut keine andere Lösung(en) mehr. Für solche Momente habe ich einen Notfallplan. Selbst gestaltet in der Klinik. Ich weiß, wen ich zum Reden anrufen kann und wer mich im Fall der Fälle in die Psychiatrie begleiten würde. Es tut gut zu wissen, dass ich damit nicht ganz alleine bin! Selbst wenn ich weiß, wie unheimlich schwer es ist, diese Hilfe wirklich anzunehmen.

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4 Gedanken zu „Suizid geht uns alle an“

  1. Richtig problematisch ist es, wenn man das erste Mal an Depressionen erkrankt ist und es so schlimm ist, dass man den Tunnelblick bekommt und nur den Suizid als Ausweg sieht. So ging es mir. Ja, ich hatte gelesen, dass man es anderen sagen soll. Das habe ich getan, meinen damaligen Partner, meiner Tochter, einer Freundin. Was mir entgegenprallte war pure Ablehnung. Ich hab es nicht verstanden. Dass ich heute noch lebe, habe ich ausschließlich meinen Hunden zu verdanken. Nach einer ganz ganz schlimmen Nacht habe ich mich mit letzter Kraft zur Ärztin geschleppt und hin dort zusammengebrochen.
    Was ich sagen möchte: Leute seit aufmerksam gegenüber euren Mitmenschen, nehmt sie ernst, wenn sie verzweifelt sind. Seit einfach da, das ist die größte Hilfe.

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    1. Gerade deshalb ist unsere Arbeit auf den Blogs und die Öffentlichkeitsarbeit so wichtig. Es geht nicht nur darum, Betroffenen zu sagen, was sie tun könnten, sondern auch Angehörige zu erreichen, wie sie dabei unterstützen können. Wenn es mal so weit ist, dass der Suizid nur noch als einziger Ausweg gesehen wird, wurden zu viele Warnzeichen übergangen. Dann ist es super schwer, noch einen Rückweg zu finden.
      Viele Grüße von Annie

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  2. Ich finde es klasse, daß Du für Dich diesen „Notfallplan“ entwickelt hast. Und Du hast recht, es ist immer auch ein Thema für Angehörige und Freundeskreis. Das wird oftmals vergessen – bei anderen Themen übrigens auch.

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    1. Ich überlege einen Beitrag über meinen Notfallplan zu erstellen, damit alle Interessierten wissen, wie sie so etwas gestalten können. Vielen Dank für deinen Beitrag, lieber Anonymous!

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