Depression, Lichtblicke

Dunkle Schatten

Seit Weihnachten ist es hier ruhig geworden. Einen Jahresrückblick, wie auf so vielen anderen Blogs, gab es bei mir nicht – und wird es auch nicht geben. 2017 war einfach nicht mein Jahr. 2018 soll anders werden. Ich möchte meinen Selbstwert wiederentdecken, die Kraft haben, einen Aufbruch zu wagen und mir endlich selbst zu vertrauen.

Bis zu meinem nächsten Termin bei meiner Psychiaterin bin ich im Krankenstand. Nur was ist danach? Meine Psychiaterin wird mich nicht ewig unterstützen, vor der Belastung auf der Arbeit wegzulaufen – meine Therapeutin sowieso nicht. Vermeidung und so…

Ja, ich hänge gerade richtig durch. Keine Ahnung, ob ich schon wieder in einer depressiven Phase stecke, aber es geht weder vor noch zurück. Keine Hoffnung, keine Kraft, keine Motivation irgendetwas zu tun. Trotzdem ist es auch anders.

Ich versuche mich zu kleinen Spaziergängen aufzuraffen, habe heute seit Ewigkeiten meine Wolle zum Häkeln hervorgeholt und zocke intensiv. Natürlich keine sozialen Interaktionen, dennoch ein Anfang mir etwas Gutes zu tun.

Es ist gerade mehr als schwer, positive Dinge zu notieren. Ich schreibe zwar jeden Tag etwas auf, aber ich fühle es nicht sehr selten. Trotzdem denke ich, dass das Aufschreiben helfen kann – wie genau muss ich wohl noch herausfinden.

Meine Gänseblümchen der letzten Woche:

  • schlafen, schlafen, schlafen
  • kleine Spaziergänge im Park – mit gedanklichen Spinnereien zu meiner beruflichen Zukunft
  • bei einem YouTube Video herzhaft gelacht
  • Lebkuchen gebacken
  • kreatives Gestalten meines Bullet Journals
  • Gute-Nacht-Kakao
  • den Haushalt irgendwie auf die Reihe bekommen
  • Termine eingehalten – der Heizungsableser und ein Techniker für das Internet

Hier könnt ihr nachlesen, was es mit dem Gänseblümchen der Woche auf sich hat. Ihr seid herzlich eingeladen daran teilzunehmen.

Noch mehr Gänseblümchen findet ihr bei

 

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9 Gedanken zu „Dunkle Schatten“

  1. Du bist es nicht, liebe Annie, die „falsch“ ist, sondern es ist eine Krankheit, die Dich herunterzieht. Du bist nicht „schuld“ daran und mangelnde Belastbarkeit ist auch Symptom und Folge von Depressionen. Da mag Dein Wille noch so stark sein.
    Ich umarme Dich herzlich, sende Dir Kraft und Zuversicht. Und eine gelbleuchtende große Sonnenblume.
    Herzliche Grüße
    Agnes

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    1. Liebe Agnes,
      ich zweifel oft, ob es wirklich die Krankheit ist oder ob ich die Krankheit nur als Ausrede benutze. Mir ist klar, dass ich gerade total in die Vermeidung gehe. Andererseits ist mir im letzten halben Jahr so viel Kraft und Freude abhanden gekommen. Vor allem an Dingen, die mir wieder Spaß gemacht haben. Jetzt ist es an der Zeit, mich um mich selbst zu kümmern.
      Viele Grüße
      Annie

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  2. Sei gnädig mit dir. Ich entdecke es selbst gerade für mich und macht manches einfacher. Wenn ich so deine Liste sehe, hast du doch einiges geschafft, auf das du Stolz sein kannst.
    Herzliche Grüße
    Stefanie

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    1. Liebe Stefanie,
      ich bin ab und zu auch stolz, dass ich mittlerweile besser mit diesen Einbrüchen umgehen kann als früher. Ich schaffe noch kleine Dinge, die früher gar nicht mehr möglich gewesen wären. So langsam komme ich ein wenig zu Kräften zurück. Nur wie es weitergehen kann, weiß ich noch nicht.
      Annie

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  3. Schöne Idee mit den Gänseblümchen. Ich wünsch dir, dass die dunklen Schatten sich bald verziehen. Habe mich in einigem wiedergefunden, leider. Schreiben hilft. Zwar nicht immer gleich gut und nicht als Allheilmittel, aber als wichtiger Baustein, zumindest bei mir. Alles Liebe, Paul

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    1. Lieber Paul,
      eine Zeit lang ging mir das Schreiben auch gut von der Hand. Seit ein paar Monaten kämpfe ich jedoch mit den Wörtern. Es fließt nicht mehr. Das macht es auch schwierig, das Innere zu verstehen.
      Annie

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  4. Auch wenn die dunklen Phasen nicht weg gehen, wenn man sie ignoriert, werden die schönen Dinge doch größer, wenn man sie hervorhebt – die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.
    Du hattest letzte Woche so einige Gänseblümchen-Momente, die schön und wertvoll sind. Und ich entdecke darin auch einiges an Kraft und Kreativität, die Du doch hast, auch wenn Du sie gerade nicht fühlst.
    Ich wünsche Dir, dass 2018 ein gutes Jahr für Dich wird.
    LG Gabi

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    1. Danke für deine Worte, Gabi. Seltsamerweise entdecke ich in dunklen Phasen mehr gänseblümchenwürdige Momente als in den besseren. Nur ich fühle sie leider sehr viel weniger.

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  5. Wenn es dir an Motivation fehlt in diesen Fällen hilft es mir immer wenn ich versuche das große Ziel das ich mir gesetzt habe in viele kleinere Aufgaben aufzuteilen und nur diese anzugehen. Sobald man die ersten Schritte bzw. kleinen Aufgaben gelöst hat fällt es einem schon viel leichter weil man dann weiß jetzt habe ich es schon angefangen jetzt will ich es auch zu Ende bringen. Aber vielleicht kennst du den Trick ja auch schon. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles gute und hoffe dass das Jahr 2018 für dich besser laufen wird.

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