Eigentlich möchte ich schon seit längerem wieder regelmäßig bloggen, nur ich krieg es nicht auf die Reihe. Meine Tage bestehen zur Zeit aus Arbeit, Serien suchten (gerade die zweite Staffel von „The Path“ beendet), Sport, Haushalt und schlafen. Es ist nicht so, dass ich im Stress bin. Auf Arbeit kann ich mich eher über zu wenig als zu viel Arbeit beklagen. Genügend Themen, an denen ich euch teilhaben lassen könnte, sind auch vorhanden. Trotzdem bekomme ich den Dreh nicht.
Mir fehlt häufig die Motivation zu schreiben, denn in meinem Hinterkopf lauert permanent der berühmte Perfektionismus, der alles super gut rüberbringen will. Da wird auch schon mal jede noch so kleinste Satzstellung kritisiert. Am Ende fühle ich mich unvollkommen, weil ich nicht das schreiben konnte, was ich wirklich zum Ausdrucken bringen will.
Dann sehe ich auf die anderen Blogger und bin neidisch, dass sie so gut schreiben können. Dort erscheint in regelmäßigen Abständen ‚Content‘ auf allen möglichen social media Kanälen. Ich melde mich zwar hin und wieder auf Facebook, aber irgendwie meide ich aktuell vermehrt die sozialen Netzwerke. Sie geben mir ein Gefühl von Unzulänglichkeit. Sie stressen mich. Total bekloppt das zu sagen, aber sie stressen mich wirklich!
Gleichzeitig erscheint es mir wie ein Teufelskreis. Umso weniger ich mich ‚zeige‘, umso weniger Resonanz. Das wiederum zerrt an meinem Selbstwertgefühl. Es ist der Glaube weniger gemocht zu werden als Andere, die öffentlich über ihr Leben mit einer psychischen Erkrankung bloggen.
Vielleicht ist es auch an der Zeit meinen Blick noch weiter weg von der Erkrankung und ihren Hürden zu lenken. Mein Leben ist seit dem Zeitpunkt, an dem ich in Arbeit gekommen bin, in permanenten Wandel. Ich bin nicht auf wundersame Weise ‚geheilt‘, aber die depressiven Phasen werden kürzer, sind besser auszuhalten.
Vor zwei Monaten startete ich, meine Ernährung mehr in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen, weil ich wieder zu meinem schlankeren Ich zurück will. Meine liebe Freundin Claudi ist mir dabei eine große Hilfe. Motiviert durch ihre Worte und Taten, fing ich an, mich mehr zu bewegen. Zuerst waren es Spaziergänge um unseren See. Mittlerweile walke ich jeden Tag mindestens 30 Minuten durch die Parks. Was soll ich sagen? Die Bewegung tut mir unheimlich gut. Es scheint doch etwas dran zu sein, dass Bewegung bei Depressionen helfen kann.
Was will ich jetzt eigentlich mit diesem Beitrag aussagen?! Ich weiß es gerade selbst nicht!
Weniger Druck, weniger Zwang, weniger Perfektionismus – das wäre schon ganz nett!
Hey liebe Annie,
vielleicht geht es ja gerade darum – ein bisschen loszulassen!? Warum nicht einfach frei schreiben und schauen was am Ende bei rauskommt. Ich persönlich lese solche Beiträge oft sogar lieber als komplett durchdachte/geplante, weil dort viel mehr der Mensch durchscheint mit allem drum und dran, verstehst Du was ich meine?
Du bist genau so richtig wie Du bist und auch wie Du gerade bist und ich bin mir sicher dass das Deine Leser genauso sehen und da keine Erwartungen an Struktur und Formulierungen etc. haben, sondern Dich einfach gerne lesen :).
Ich wünsch Dir was!
Jo/Claudi
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Liebe Jo/Claudi,
ich weiß nicht, wieso ich nicht einfach frei heraus schreiben kann. Innerlich habe ich immer große Ansprüche an mich. Vor allem, wenn ich sehe wie toll andere schreiben können. Auf Facebook geht das manchmal leichter, weil ich dort einfach ‚ich‘ bin – im Moment des Schreibens. Hier denke ich eher doch drüber nach. Gar nicht so einfach!
Annie
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bist du von selbstzweifel geplagt, passiert mir auch oft, wenn ich die blogs von anderen lese, so viele kommentare und bei mir kaum einer, da kann man schon mal neidisch werden, aber es gibt auch eine welt ausserhalb des blogs sag ich mir immer, man sollte alles nicht so wichtig nehmen. ich hab zwar keine Depression, jedenfalls keine amtlich bestätigte, aber ich bin auch schon mal sauer. es ist alles nicht so wichtig. nochwas, nicht dass du meinst ich könnte nicht gross schreiben aber ich will nicht weil ich so schneller schreiben kann. alles gute dir.
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Danke liebe Frieda,
ich konnte deinen Text lesen, auch wenn du nur klein geschrieben hast 😉
Es fällt mir mal leichter, mal schwerer diese Selbstzweifel und den Perfektionismus loszulassen.
Weißt du, du brauchst keine amtlich bestätigte Depression, um über dich und dein Leben zu sprechen. Deine Erfahrungen und Sichtweisen sind richtig, so wie sie gerade sind. Egal wie es sich schimpft! Ich werde mal bei dir vorbeischauen 🙂
Viele Grüße von Annie
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Ach, ich kann Dir nachempfinden – bei mir war es auch mal so.
Es gibt immer Seiten, wo man denkt „Boah“ & „Wow“ – aber diese Seiten gibts halt schon. Du brauchst bzw. musst nicht anders werden – bleib Dir treu und so wie Du bist, „nur“ deswegen hast Du hier LeserInnen.
Anfangs hatte ich auch viel geplant und strukturiert, bis ich merkte, dass ich das gar nicht bin.
Was möchtest Du wirklich? Wohin möchtest Du mit Deinem Blog? Was möchtest Du thematisieren und welche Zielgruppe ansprechen?
Wenn Du mehr weg von der Erkrankung möchtest, ist das doch voll in Ordnung. Du hast jetzt ja ganz viele andere Sachen im Kopf – Du könntest rein theoretisch ja auch mehr gesunde Ernährung und gesundes Abnehmen schreiben. Dies ist ja u.a. wichtig für Dich – weshalb nicht darüber offen reden? Oder ne Serie oder nen Film vorstellen, die Du gerade schaust?
In dieser Hinsicht gibts bestimmt noch einige andere Themen, die Dich derzeit beschäftigen. Es ist Dein Blog – Du bist der Bestimmer
Und wer sagt, dass irgendwer besser schreibt als andere? Das sind vielleicht Deine persönlichen Vorlieben oder aber die Anzahl der Leser, die Du gerne auf Deiner Seite hättest – doch die Anzahl der Leser sagt nichts über die Qualität von Beiträgen aus! Es gibt einige Seiten, die schreiben total toll, haben aber nicht so viele Follower.
Und umgedreht auch – wir beide kennen eineN BloggerIn, der/die ziemlich viele Follower hat, wo ich persönlich sage … naja, mir gefällt es jetzt nicht so. Vllt. weißt Du nicht, wen ich meine, ist auch egal … ich wollte nur darauf hinaus, dass die Anzahl der Leser nichts mit der Qualität der Beiträge zu tun hat und vor allem dies auch nicht pauschal zu sagen ist, da ja eh nen anderen Geschmack hat.
Also auch die Frage, was bedeutet es für Dich, etwas „super gut rüberbringen“? – Also, ich konnte aus den meisten Deiner Texte etwas mitnehmen, erfahren oder spüren. So auch bei diesem hier, wo Du ja lt. dem Ende eher weniger nen Plan verfolgt hast
Und das mit den sozialen Netzwerken … es gibt durchaus auch erfolgreiche Blogger, die sich nur auf eines konzentriert haben und nicht auf mehrere. Immerhin gibts noch Menschen, die gar nicht auf FB & Co sind
Du bist schon voll in Ordnung so wie Du bist! Und wenn Du Dich entschieden hast, wohin Du möchtest oder Dir irgendwie klarer bist, dann sag Bescheid – vielleicht kann ich Dir den ein oder anderen „Marketing“-Tipp geben. Also, falls Du magst!
So, sorry für den halben Roman ?
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Ich lese dich übrigens total gerne und bin immer etwas neidisch auf deine „schreibe“
Liebe Grüße
Lila
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Selbstzweifel, Perfektionismus, Gefühl der Minderwertigkeit, der Unzulänglichkeit; der Blick auf die anderen, die alles viel besser können als man selbst? Da schreibst Du mir und sicher vielen anderen auch aus der Seele.
Dein Blog ist gut und toll, gerade weil er so ist wie er ist und weil Du bist, wie Du bist. Wenn Du gerade Lust verspürst, Dich aus den sozialen Netzwerken rauszuziehen – warum nicht? Das Leben außerhalb des Blogs ist auch wichtig und Du bist uns gegenüber keine Verpflichtung eingegangen – auch wenn ich und andere auch uns freuen, von Dir zu lesen.
Genieße den Tag, die Woche, die Sonne und bis bald!
Herzliche Grüße
Agnes
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Mich stressen die sozialen Netzwerke genauso. Facebook vorallem, war seit Silvester nicht mehr online. Und möchte eigentlich mein Bild ändern, aber ich glaube ich lasse es nun doch, bevor ich wieder „rückfällig“ werde und mich von dem kram da stressen lasse. zuviel informationen dort usw. Der Blog hier ist ein gutes Ventil für mich, nette Kontakte usw… aber ich verstehe deinen Beitrag sehr gut. Manche können so proffessionell schreiben , Bilder machen usw.. und ich fühl mich da „hinten dran“, aber es geht im Leben ja nicht um Perfektion, es geht darum sich gut zu fühlen, Dinge zu machen die einem Spaß machen …auf die eigene Art und weise …und dafür brauch man keine Perfektion!
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Liebe Annie,
an den Reaktionen dieses Beitrags und deiner anderen solltest du merken, dass dich Leute sehr wohl mögen und deinen Blog. Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass dein Blog für dich persönlich ist und nicht, um vor anderen gut zu sein. Nicht wie ein Projekt aus der Schule, das benotet wird. Die „Noten“ sind höchstens die Kommentare deiner Leser und die zeigen doch nur einen Schluss: Note: sehr gut. 🙂
Ich kenne das Gefühl, gerne mehr bloggen zu wollen. Ich habe selbst nach einer langen Pause erst vor kurzem wieder angefangen. Im Gegensatz zu dir hatte ich allerdings einfach keine Themen, bei denen ich das Gefühl hatte, die Dinge mitteilen zu wollen oder müssen. Naja, „müssen“ in dem Sinne sowieso nicht.
Übrigens: lass raus, was raus will. Egal, ob es gerade Sinn macht für dich oder nicht oder ob du weißt, warum oder nicht. Ich habe vom letzten Wochenende noch einen Blogeintrag in den Entwürfen gespeichert, weil auch ich mich an einem Punkt fragte: wohin will ich eigentlich mit dem Eintrag? Wohin ist auch eine Frage des Ende findens. Da ich diese noch nicht abschließend beantworten konnte, ist der Eintrag noch in den Entwürfen. Vielleicht sollte ich, nach deinem Eintrag hier, meinen einfach veröffentlichen. Ohne konkreten gedankenschweren Abschluss…
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Liebe Annie,
ich finde, du machst das genau richtig! Ich selber blogge seit ein paar Jahren auch über meine Erkrankung- so wie ich das für Richtig halte und ich Themen habe, die mich beschäftigen.
Ich finde: mach genauso weiter!
Einen ganz lieben Gruß aus Dortmund
Eckhard
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Danke lieber Eckhardt für deine netten Worte. Irgendwie ist dein Kommentar untergegangen
Ich habe ihn erst heute gesehen!
Schönen Sonntagabend von Annie
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