Depression

Ich-darf-Karten mit Verlosung

Meine liebe Bloggerkollegin Frauke von Fräuleins wunderbare Welt hat sich einen Herzenswunsch erfüllt – ein eigener DaWanda Shop, auf dem sie Postkarten, DIN A4-Drucke und Stifte verkauft. Jeder Artikel wurde mit viel Liebe von ihr persönlich gestaltet.

Eins der Herzstücke ihres Shops sind die Ich-Darf-Karten. Passend zu meiner aktuellen (depressiven) Stimmung, kamen sie heute genau zum richtigen Zeitpunkt bei mir an.

Wie Frauke zu den Ich-darf-Karten kam

Mitte 2013 wurde bei mir eine mittelschwere bis schwere Depression diagnostiziert. Darauf folgte ein neunmonatiger Krankenschein inklusive fünfwöchiger Reha und anschließender Wiedereingliederung im Job. Während der ganzen Zeit und auch noch 2 Jahre danach war ich in psychologischer Behandlung, um die Ursachen der Depression zu ergründen und meine krankmachenden Verhaltensweisen zu erkennen und im besten Falle zu ändern.

Relativ schnell wurde mir eines klar: ich verbot mir Dinge, die mir eigentlich gut tun und/oder die ich total gerne mache. Mit meinen Gedanken und Gefühlen war ich viel mehr bei all meinen Mitmenschen und ihren Wünschen und Belangen, anstatt auf mich selbst zu achten. Ich nahm viel zu sehr Rücksicht auf alles um mich herum und vergaß dabei mich selbst. In meinem Kopf und in meinen Gefühlen musste es erst allen um mich herum gut gehen, bis ich überhaupt ansatzweise an mein Wohlergehen denken konnte. Rückblickend konnte so ein Verhaltensmuster nur in einer Krankheit enden.

Dieses Verhalten hatte ich mir aber über viele Jahre, beginnend in meiner Kindheit, angeeignet. Dementsprechend fest war es (und ist es zum Teil bis heute) in mir verankert. Doch ich erkannte, dass ich dies ändern musste, damit es mir besser geht. Auch wenn es noch einige andere Punkte gab, an denen ich gearbeitet habe, war dieser sehr entscheidend und richtungsweisend.

Nach und nach lernte ich mit Hilfe meines damaligen Therapeuten mein Verhalten zu reflektieren. Schritt für Schritt erkannte ich die Situationen, in denen ich mir selbst Dinge verbot. Doch das bloße Erkennen änderte noch lange nicht meine Gefühle in den jeweiligen Situationen und erst recht änderte es nicht mein Verhalten. Damals fing ich an, mir für den jeweils passenden Augenblick kleine Zettel zu schreiben. Wenn ich mir beispielsweise verbot faul zu sein, schrieb ich auf: „Ich darf faul sein“. Diesen Zettel steckte ich in ein Portmonee oder klebte ihn mir irgendwo gut sichtbar hin, sodass mein Blick immer wieder darauf fallen musste. Und durch dieses ständige Lesen des Satzes sickerte ganz langsam eine Erkenntnis in mein Gehirn: ich darf faul sein.

Parallel dazu änderte sich nach und nach mein Gefühl: während ich mich bisher selbst verachtet habe, wenn ich faul war (Was eh nicht oft vorkam, weil ich es mir ja bereits vorher verbot, weil ich mich ja sonst hätte verachten müssen. Total logisch, oder?), begriff ich, dass es vollkommen okay ist, wenn ich faul bin. Davon geht die Welt nicht unter und ich bin immer noch ein ziemlich netter und liebenswerter Mensch, auch wenn ich einfach mal faul bin. Wohlgemerkt: allein durch das Lesen tat sich so einiges in mir drin. Denn auch wenn ich mir bis dahin immer wieder selbst gesagt hatte, dass Faul sein okay wäre, klang das eher zögerlich und unglaubwürdig. Doch dieser schwarz-auf-weiß geschriebene Satz kam viel kompetenter daher und egal, was meine innere Stimme auch sagen mochte, der Satz blieb bei seiner Meinung. Umso häufiger ich ihn las, umso mehr realisierte ich ihn.

So mache ich das seitdem mit den verschiedensten Sätzen: wenn ich mir selbst etwas verbiete, dann notiere ich es als „ich darf“ und stecke den Zettel gut sichtbar irgendwohin.

Nach einigen Zettel begab ich mich auf die Suche nach einer etwas schöneren Lösung als meine handgeschriebenen Notizen. Doch egal, wo ich auch suchte, ich fand nichts entsprechendes. Da war die Idee geboren, selbst solche Karten herzustellen! Der Bedarf ist da, wie ich an mir selbst gemerkt habe. Die positiven Effekte einer so simplen Methode habe ich selbst erfahren und über lange Zeit erprobt. Die Idee zu einem Online-Shop für Postkarten hatte ich eh schon eine ganze Weile mit mir herumgetragen. Als ich sie Ende 2016 immer konkreter ausformulierte und mich an die Planung der möglichen Rahmenbedingungen machte, waren die Ich-darf-Karten bereits ein fester Bestandteil meines Konzeptes geworden. Neben einigen Postkartenmotiven, DIN A4-Drucken und Stiften mit aufgedruckten Botschaften entwarf ich deshalb auch 20 Ich-darf-Karten. Sie bestehen aus 19 vorgefertigten Sätzen und einer Freikarte, deren Satzanfang „Ich darf…“ beliebig erweitert werden kann.

Ich erhoffe mir, dass möglichst viele Menschen diese Karten benutzen um die sich selbst auferlegten Verbote aufzuheben und so dauerhaft eine gesündere Lebensweise im Alltag zu integrieren. Auch wenn sie natürlich keine professionelle Therapie ersetzen, können sie ein wichtiger Baustein sein. Außerdem sind sie auch für jeden anderen Menschen nutzbar, der einfach einige positive Aspekte in sein Leben einbauen möchte.


Da mir Fraukes Ansatz und Idee sehr gefällt, habe ich mir die Karten direkt bei ihr bestellt. Auch ich habe mir schon Botschaften auf Zettelchen geschrieben, die dann gut sichtbar an meiner Pinnwand gelandet sind. Meistens in Zeiten, in denen ich wahrnehmen konnte, was mir in einer depressiven Phase komplett entfällt. Daher bin ich mir sicher, dass mir die Karten an grauen Tagen eine Stützte sein können, respektvoller und achtsamer mit mir umzugehen.

Mutmachsprüche für depressive Zeiten

Mutmachsprüche für depressive Zeiten

Frauke und ich möchten zwei Sets dieser motivierenden Kärtchen verlosen. Wer gerne ein Set, bestehend aus 20 Ich-darf-Karten, gewinnen möchte, muss mir eine kleine Frage beantworten. Eine der Karten darf von euch selbst beschriftet werden. Was würdet ihr auf diese Karte eintragen? Welche negativen Gedanken stehen euch am meisten im Wege? Schreibt es mir in die Kommentare!

Ihr habt Zeit bis Sonntag, den 9.4.2017 um 18 Uhr teilzunehmen. 

Fraukes Shop findet ihr unter https://de.dawanda.com/shop/fraeuleinswunderbarewelt

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11 Gedanken zu „Ich-darf-Karten mit Verlosung“

  1. Ich verstehe, dass es oft positive Affirmationen sind, die man sich aufschreibt und braucht. Meine Karte wäre jedoch ein: Ich darf traurig sein. Oder Ich darf enttäuscht sein. Denn gerade das fehlt mir in meiner Maske des perfekten Funktionierens.

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  2. Das sind wirklich tolle Karten und können einem sehr gut helfen. Ich mache zwar beim Gewinnspiel mit, würde aber auf meinen folgendes stehen haben:
    Ich darf anders sein!
    Liebe Grüße und allen hier viel Glück

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  3. Wunderschöne Karten!

    Ich würde auf die leere Karte schreiben: Ich darf schöne Momente haben und diese genießen.

    Viele Grüße
    Kathi

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  4. Nach einem vollständigen Zusammenbruch vor 2 Wochen hab ich mir zum Programm gemacht: Ich darf ich sein, so wie ich bin.

    Bisher klappt es überwiegend gut. Allerdings weiß ich nicht, wie es weitergehen soll, wenn ich wieder zur Arbeit gehe. Die Seele reagiert so extrem, dass „Müssen“ gar nicht mehr geht.

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