Lichtblicke bei Depressionen
Lichtblicke

Gänseblümchen der Woche #18

Jetzt hat es mich auch zum ersten Mal in diesem Winter erwischt – Halsschmerzen mit ekligem Husten. Ich dachte dieses Jahr bleibe ich vor diesen blöden kleinen Viren, die im Kamikazestil menschliche Wesen befallen, verschont. Das bedeutet für mich ein Wochenende auf dem Sofa – in eine Kuscheldecke eingewickelt mit viel Tee und Serien suchten. Da dieser Beitrag sich um das Gänseblümchen der Woche drehen soll, wird jetzt nicht weiter gejammert.

Gestern war der zweite Vortrag mit dem Thema Wege aus dem Tief aus der Depressionsreihe der Wiese e.V.. Leider sind 90 Minuten viel zu schnell vorbei, so dass die einzelnen Hilfsmöglichkeiten nur kurz angerissen werden konnten. Ich habe mich sogar wieder getraut, etwas von meinem Weg zu erzählen. Als ich meiner Therapeutin in der letzten Sitzung von meinem Mut erzählte, strahlten wir beide um die Wette.

Dazu kommt noch, dass ich gerade neuen Menschen in meinem Alter begegne, die an ähnlichen Punkten in ihrem Leben mit Depressionen stehen wie ich. Wir planen eine Gruppe zu gründen, die sich regelmäßig austauscht. Das soll allerdings nicht nur ein Zusammensitzen und Erzählen sein sondern wir wollen ebenso aktiv werden, was vielen mit der Erkrankung sehr schwer fällt. Es ist wirklich unglaublich, welche Wege sich mir eröffnen, in dem ich mich in letzter Zeit so oft überwunden habe.

Welche Gänseblümchen haben diese Woche an eurem Wegesrand geblüht?

Hier erfahrt ihr, was es mit dem Gänseblümchen der Woche auf sich hat.

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14 Gedanken zu „Gänseblümchen der Woche #18“

  1. Hallo Annie,

    dein Blog hat mir sehr an den von mir neu gestarteten Migräne-Mutmacher Blog erinnert. Wir chronisch Kranken Migränkiker haben auch oft unter Depressionen zu leiden und natürlich unter Migräne. Bei so viel Negativ-Input versuche ich mit meinem Blog auch auf die Schönen Dinge hinzuweisen und den Menschen etwas Mut zu machen. Ich werde gerne bei Dir etwas lesen … das macht zusätzlich positive Gedanken. Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag.

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    1. Liebe Marion,
      ich finde es toll, dass du anderen Migräne-Erkrankter mit deinem Blog Mut machen möchtest und es freut mich, dass du dabei auf meinen Blog vorbeischaust. Ich leide nicht an Migräne, jedoch habe ich öfter mal Spannungskopfschmerzen, die auch nicht ganz ohne sind. Das Leben ist zu wertvoll uns durch die einzelnen Erkrankungen einschüchtern zu lassen.
      Herzliche Grüße
      Annie

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  2. Hallo und erstmals gute und schnelle Besserung.
    Toll das du „Gleichgesinnte“, doofes Wort, getroffen und kennen gelernt hast. Eine Gruppe zum Austausch ist sicher nicht schlecht und es entstehen dadurch vielleicht auch neue Freundschaften
    Liebe Grüße

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    1. Liebe Tanja,
      danke für deine Genesungswünsche. Die Erkältung ist so untypisch, da ich keinen Schnupfen habe, sondern es direkt auf die Bronchien übergegangen ist. Huste mir die Seele aus dem Leib :-/
      Ich hoffe du hattest ein angenehmes Wochenende!
      Annie

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  3. Hallo,
    ich verfolge schon längere Zeit hier das Gänseblümchen der Woche
    und die Antworten dazu.
    Es geht dabei auch oft um Depressionen. Auch junge Leute erzählen
    davon.
    Ich bin eigentlich ein „alter Mann“ , aber vielleicht kann ich auch manchmal
    etwas dazu beitragen.
    Ich schreibe ein kleines „Rentnertagebuch“ in dem ich von Tieren erzähle,
    von meiner Liebe zu Hunden, vom Tod meines letzten „Seelenhundes“ und
    von meinem Patenhund Chili, den ich seit kurzer Zeit immer wieder mal
    bei mir haben darf.
    Und die bei mir schon vor ca. 30 Jahren angefangenen Depressionen
    lassen mich auch jetzt noch nicht ganz in Ruhe.
    dazu Schmerzen durch Diabetische Neurophatie – und dabei geht es
    auch um die Bekämpfung der Schmerzen und der Depressionen.
    Ich habe gedacht, ich als alter Mann kann doch auch mal den jüngeren
    mitteilen, wie es so war in den vielen vielen Jahren, von Therapie zu
    Therapie und wie ich mir selbst helfen kann.
    Ich habe heute mal etwas über „Wohlfühlorte“ geschrieben – ich denke
    es wäre interessant – auch für junge Leute.
    Viele Grüsse
    K u r t
    schaut doch mal rein –
    da habe ich laienhaft angefangen von mir etwas zu schreiben
    und versuche täglich was zu erzählen.
    Gutes – nach Möglichkeit – auch Schönes!

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    1. Lieber Kurt,
      herzlichen Dank für deinen Kommentar! Ich finde es toll, wenn selbst „alte“ Hasen sich noch ins Internet wagen und über ihren Lebensweg – bei dir genauso wie bei mir mit Depressionen – erzählen. Deinen Blog werde ich mir in Ruhe anschauen, denn ich liebe Tiere. Sie sind treue Seelenpartner, die einem selbst in dunklen Stunden noch ein kleines Lichtlein bringen. Ich träume davon eines Tages einen Therapiehund ausbilden zu können und in meine Arbeit einzubeziehen.
      Grüße von Annie

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  4. Gute Besserung!

    Kennst du dieses Gefühl, eine körperliche Krankheit als manchmal fast erleichternd zu empfinden, da diese zumindest von allen verstanden und akzeptiert wird? Wenn man z.B. wegen Halsschmerzen nicht sprechen kann, ist das in Ordnung und führt meist auch noch zu einem fürsorglichen Verhalten anderer. Wenn man z.B. wegen Depressionen nicht sprechen kann, ist das nur eine Ausrede und führt meist zu verständnislosem Verhalten anderer.

    Liebe Grüße

    Alice

    P.S. In dieser Woche gab es kein Gänseblümchen für mich. Nur Goldregen.

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    1. Liebe Alice,
      ich kenne es von meiner Familie, dass eine körperliche Erkrankung leichter anzunehmen ist. Am Telefon hört man mir die Heiserkeit plus den Husten an, während eine Depression nicht hörbar ist. Dementsprechend gibt es mehr Beleidsbekundungen, wenn ich wie zur Zeit die Seele aus dem Leib huste. Wie machst du das denn? Kannst du dir selbst ein wenig Zuwendung geben, wenn es „nur“ psychisch ist?
      Hast du im Lotto gewonnen 😀 oder wieso Goldregen??? Ich nehme dir gerne etwas ab!
      Schöne Woche von Annie

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      1. Ich lasse mich diesbezüglich leider oft von meiner Umwelt „anstecken“. Wenn diese kein Verständnis für mein psychisches Befinden zeigt, dann fällt es mir selbst schwer, es anzuerkennen. Als würde es keine Rolle spielen, weil es ja „nur“ psychisch ist… Ich hatte z.B. vor kurzem extreme Schmerzen aufgrund einer körperlichen Ursache. Teilweise war das so schlimm, dass ich kaum noch aufstehen konnte. Und Jeder konnte das verstehen und wünschte mir gute Besserung. Niemand sagte mir, ich müsse mich einfach zusammen nehmen und an die frische Luft gehen.
        Irgendwie paradox, wie die Menschen auf physische und psychische Probleme reagieren…

        Nein, Goldregen war leider nicht auf Geld bezogen ^^

        Meinte die Pflanze. Als Vergleich zum Gänseblümchen.

        Liebe Grüße

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  5. Ich hab das mal gegoogelt. Also: Wie häufig Depression ist. Und es ist erstaunlich: Statistisch gesehen bekommt jede vierte Frau und jeder achte Mann im Laufe seines Lebens eine Depression. Man könnte es getrost „Volkskrankheit“ nennen. Und dennoch weiß kaum jemand was drüber: Weder, wie man eine Depression bei sich selbst erkennt, noch wie man sich als Freund/Angehöriger verhalten kann. Ich für meinen Teil hatte Glück im Unglück: Durch einen lange vergangene Zivildienst mit psychisch kranken Menschen war mir bei mir selbst sofort klar, in welche Richtung das geht, was da nicht stimmt.

    Es ist gut, sich auszutauschen mit Menschen, denen es ähnlich geht. Und deswegen ist dieses Blog hier bestimmt wertvoll für viele. Meine Erfahrung ist aber, dass man nicht nur mit „den Depris“ abhängen sollte. Man braucht mindestens genauso die Menschen, die innerlich stabiler sind. Auch da habe ich großes Glück: Da gibt es welche, die sich nicht abhalten lassen von meinen „komischen Befindlichkeiten“ und trotzdem zu mir halten, auch wenn sie mich oft nicht wirklich verstehen können (könnten sie es, dann wären sie selber „Depris“). Und ich auch zu ihnen, aber das geht ja nur wenn es gegenseitig ist.

    Was Alice hier in mehreren Kommentaren schrieb, kann ich unterschreiben.

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    1. Hi Piotr,
      bezieht sich das auf die Gruppe Menschen, denen ich gerade begegnet bin? Das ist übrigens nur ein Teil meiner sozialen Herausforderung. Eine Art aktive Selbsthilfegruppe gründen, die ähnliches erlebt haben wie ich. Außerdem plane ich eine regelmäßige Malgruppe aufzubauen, besuche diesen Monat zum ersten Mal ein Spieletreff Essener Menschen und hab noch einen Chor im petto. Ich denke auch wie du, dass man sich nicht permanent nur mit der Krankheit umgeben sollte. Eine gute Dosis machts aus 🙂
      Annie

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