… und zurück
Die letzten Tage waren turbulent. Ich bin gefallen, eine dunkle Ewigkeit lang, während mir der Fallwind durch die Haare wirbelte. Ich war verzweifelt, konnte nichts tun, denn wenn du fällst, dann fällst du und fällst und fällst und wünschst dir einen Boden, der dich auffängt, egal wie schmerzhaft. Ich dachte es würde nie wieder enden, obwohl ich diese dunklen Tiefen kenne und es besser wissen müsste.
Von jetzt auf gleich, nur ein Wimpernschlag von der Unendlichkeit entfernt, war da plötzlich ein Ende. Ich stand wieder auf festem Grund, versuchte, mich zu orientieren, konnte nichts sehen, während mich in der nächsten Sekunde eine Sprungfeder auf den Level der Normalität zurückschleudert als wäre nie etwas gewesen.
Der Trick ist, jedes mal einen ganz kleinen Tick weniger tief zu fallen. Ist in Arbeit. Und wie ich das schreibe liege ich auf diesem Boden, der da jedes Mal überraschenderweise doch ist. Aber eine Etage höher als beim letzten Mal.
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Hallo Piotr
es ist schön wieder von dir zu lesen. Ich hatte mich auch ein wenig rar gemacht. Wie baust du dir denn die Etagen ein, so dass es nicht mehr so tief nach unten geht? Doppelte Böden? Fallnetze? Du bekommst die Tage noch eine mail von mir 😉
Annie
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Ich weiß es nicht so genau, Annie. Wie ich das mache. Deswegen ist es gut, dass Du fragst. Vielleicht hat das mit einem großen Thema zu tun: Annehmen.
Oder, anders gesagt: Das Hadern eher loslassen. Oder: Einen Weg finden, wenn es dunkel wird, weniger in die Abwärtsspirale einzusteigen. Erst kommt ein Auslöser und dann kippt es und dann passiert dieses „mir geht es schlecht, ich komm nicht raus, deswegen geht es mir schlecht“ – und der Fall beginnt.
Ein Bekannter von mir sagt immer, er wolle seine Depression „in den Griff bekommen“. Da sträuben sich mir immer die Nackenhaare, weil ich denke: Ich möchte meine loslassen.
Das sind jetzt so lose, spontane Gedanken. Ich merke, dass ich das gerne konkreter für mich hätte, wie ein Rezept. Hoffentlich kommt das noch.
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